Forum+Linux-Nutzer+Gott und die Welt

[Isaak]

Da der letzte Smalltalk-Eintrag auch wieder ein paar Tage alt ist, dachte ich mir, ich nutze mal die Gelegenheit...

Es tut sich einiges in der Linux-Welt - und viele bekommen es gar nicht mit.

Was mir in der letzten Zeit aufgefallen ist:

Die Fragen hier im Forum sind seit einiger Zeit irgendwie spezifischer geworden, kann das sein? Ich meine, weniger "typische Anfängerfragen". Woran liegt das? Sind die Umsteiger lernwilliger geworden, suchen selbständiger nach Problemen?

Oder tummeln sie sich in den einschlägigen Ubuntu-Foren? (das Forum hier ist ja schon recht SUSE-lastig, wenn ich mir die Beiträge und Kommentare so angucke - hat sich das eigentlich so entwickelt, oder war das ursprünglich ein reines SUSE-Forum? Bin ja erst seit einem Jahr Linuxer)

So oder so, wahrscheinlich werden sich die Themen wieder etwas ändern, sobald openSUSE 10.3 rauskommt und Ubuntu vorerst in den Hintergrund drängt.

Die nächste Version könnte echt der Hammer werden - nur schade, dass es mit KDE4 nicht klappen wird - obwohl gerade eine Zeitschrift, ich glaube, es ist die PC-Linux, damit wirbt das "brandneue openSUSE 10.3 mit KDE4" auf DVD zu haben - hat mich erst etwas irritiert, aber naja...

Worauf man sich auch freuen darf: die angekündigten ATI-Treiber. Vielleicht wird meine Karte dann ja irgendwann richtig im 3D-Modus laufen - die prop. Treiber sind eine Qual und die freien unterstützen zwar 3D - sauber läuft's bei mir aber trotzdem nicht. Bei Compiz Fusion (aber auch bei div. Spielen) darf ich mich jedesmal auf einen freeze einstellen - manchmal nach einer Stunde, manchmal auch erst nach 5 etc. Dabei steh ich voll auf diese Spielereien

so far

Grüße

Isaak

 

[Rain_Maker]

AW: Forum+Linux-Nutzer+Gott und die Welt

Was mir in der letzten Zeit aufgefallen ist:

Die Fragen hier im Forum sind seit einiger Zeit irgendwie spezifischer geworden, kann das sein? Ich meine, weniger "typische Anfängerfragen". Woran liegt das? Sind die Umsteiger lernwilliger geworden, suchen selbständiger nach Problemen?

Da ich auch in anderen Foren aktiv bin, würde ich sagen "Nein"

Das Forum ist zur Zeit zumindest was neue Beiträge angeht, recht still, vielleicht etwas zu still, aber es kann auch sein, daß wir eben unsere Regeln -im Gegensatz zu einigen anderen Boards- sehr streng auslegen und sich das "herum gesprochen" hat. Wenn ich so sehe, was da teilweise an anderer Stelle "aufschlägt", befürchte ich sogar, daß der Lernwillen eher abnimmt.

Die Frage ist eben nur, ob man zu Gunsten von mehr "typischen, schon tausendfach da gewesenen Anfängerfragen" seine Regeln lockern will oder nicht.

Wer sich hier an die Regeln hält, der bekommt meist schnelle und auch angemessene Hilfe, sicherlich haben wir zur Zeit wenige Hilfethreads, dafür werden aber die meisten recht flott gelöst, das sehe ich wiederum als positiv an, auch wenn ich mir ab und zu etwas mehr Leben wünschen würde.

Ein Feature unseres Forums, welches zumindest in den Boards, die ich kenne, nicht existiert, wird übrigens sehr ausgiebig genutzt.

Die bereitgestellten Pakete werden ausgesprochen rege heruntergeladen, seit Entstehung unserer Downloadarchive 9.5.2007 gab es mehr als 4600 Downloads.

Oder tummeln sie sich in den einschlägigen Ubuntu-Foren? (das Forum hier ist ja schon recht SUSE-lastig, wenn ich mir die Beiträge und Kommentare so angucke - hat sich das eigentlich so entwickelt, oder war das ursprünglich ein reines SUSE-Forum? Bin ja erst seit einem Jahr Linuxer)

Das ergab sich wohl automatisch, das Forum selbst wurde eben zunächst hauptsächlich von SuSE-Nutzern aufgesucht und hatte auch als eine der Nebendomains "suse-forum.de", die anderen Distributionen sind weniger vertreten, was aber hauptsächlich eben an der SuSE-Lastigkeit der Anfangstage liegen wird.

Die meisten der aktiven User (sprich derer, die mehr als nur ein paar Beiträge haben und nach einer oder zwei Fragen wieder in der Versenkung verschwinden) nutzen nun mal hauptsächlich (open)SUSE, da ergibt sich das wohl automatisch so.

Die bereits erwähnten RPM-Pakete sind mit Sicherheit auch mit dafür verantwortlich, daß der SuSE-Faktor hier recht groß ist.

So oder so, wahrscheinlich werden sich die Themen wieder etwas ändern, sobald openSUSE 10.3 rauskommt und Ubuntu vorerst in den Hintergrund drängt.

Mir persönlich würde es schon reichen, wenn dieser Hype, der um Ubuntu gemacht wird, auf ein normales Maß zurückgehen würde.

Teilweise geht das schon fast ins Lächerliche, wenn z.B. Ubuntu als Paradebeispiel für die OSS-Community hingestellt wird, obwohl sie genau das tun, wofür z.B. SuSE vor dem openSUSE-Projekt immer kritisiert wurden.

Es befindet sich reichlich unfreier Code per default in der Distribution, wenn man sich anschaut, was die alles in ihr Kernelimage packen, dann war das, was SuSE bis einschließlich 10.0 gemacht hat noch sehr "frei" dagegen, dort konnte man z.B. sein System ohne unfreie Komponenten betreiben (einfach das Paket kernel-*flavor*-nongpl nicht installieren) , unter Ubuntu geht das nicht, weil sogar z.B. Firmware-images direkt ins Kernepaket "verdrahtet" werden und ohne Kernel lässt sich schlecht "linuxen", sprich man müsst sich einen eigenen Kernel ohne den ganzen prorietären Kram bauen.

Der Vorteil des Ganzen ist klar, es laufen viel mehr Hardwarekomponenten "out of the Box", witzigerweise wird Ubuntu dafür in den höchsten Tönen gelobt, wofür früher die "Kommerzdistris" SuSE oder Redhat geprügelt wurden.

Mir persönlich ist das aber gar nicht mal so unrecht, denn dann kommt openSUSE vielleicht endlich mal vom ungerechtfertigten Image der (unfreien) Anfängerdistribution weg, aber das ist dann auch schon eher eine philosophische Frage, die sich der durchschnittliche Anfänger wenn überhaupt erst viel später stellt, insofern sind da "unfreie" (as in Freedom) Distributionen wie z.B. Ubuntu vielleicht besser geeignet, weil man da nicht noch ein klein wenig nachrüsten muss, damit eben die passende Firmware eingespielt wird; es ist ja nicht so, daß die selbe HW nicht auch unter jeder anderen, aktuellen Distribution mit den selben Komponenten zum Laufen zu bewegen wäre.

Die nächste Version könnte echt der Hammer werden - nur schade, dass es mit KDE4 nicht klappen wird - obwohl gerade eine Zeitschrift, ich glaube, es ist die PC-Linux, damit wirbt das "brandneue openSUSE 10.3 mit KDE4" auf DVD zu haben - hat mich erst etwas irritiert, aber naja...

KDE4 (als RC oder späte BETA) wird ja dabei sein, nur wird man es eben parallel nachinstallieren müssen, was da teilweise Zeitschriften abziehen (eine 10.3 ALPHA als DVD beilegen und als "das beste Linux aller Zeiten" bewerben, ohne ein Wort darüber zu verlieren, daß es eine Entwicklerversion im absoluten Frühstadium ist) treibt mir die Zornesröte ins Gesicht, aber es ist klar, daß man eben mit Äußerlichkeiten mehr potentielle Käufer anziehen kann, als mit den wirklichen Verbesserungen, die bei der 10.3 zu einem beträchtlichen Teil unter der Haube zu passieren scheinen.

Worauf man sich auch freuen darf: die angekündigten ATI-Treiber. Vielleicht wird meine Karte dann ja irgendwann richtig im 3D-Modus laufen - die prop. Treiber sind eine Qual und die freien unterstützen zwar 3D - sauber läuft's bei mir aber trotzdem nicht.

Ja, wollen wir hoffen, daß den vollmundigen Worten auch zumindest halbwegs entsprechende Taten folgen.

Irgendwie klingt mein bisheriges Posting ja schon ein wenig nach "Kassandra-Ruf", aber ich freue mich lieber umso mehr, wenn es dann auch wirklich etwas Handfestes gibt und bin eben zunächst nur vorsichtig optimistisch.

Greetz,

RM