Steilvorlage für Computerspielgegner...

TypeRyder

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Hallo zusammen,

jeder von uns hat wohl von dem schlimmen Zwischenfall in Emsdetten gehört, nehme ich an. Natürlich war das wieder eine Steilvorlage für alle diejenigen, die Computerspiele verbieten wollen.
Bei der Tagesschau gibts dazu dann auch prompt diesen Artikel.

Statt das sich die Politiker ständig neue Gründe und Maßnahmen gegen Computerspiele im speziellen ausdenken, sollten sie sich vielleicht mal um die Verrohung generell kümmern und dafür sorgen, daß Miteinander und Rücksichtnahme wieder "in" sind - das würde nicht nur in diesen Fällen mehr helfen, sondern auch die Gesellschaft insgesamt wieder lebenswerter machen...

Auch wenn es im Zusammenhang mit obiger Meldung etwas makaber ist, aber in diesem Fall möchte ich doch mal auf eine Idee aus den USA aufmerksam machen.

Schönen Gruß
TypeRyder
 

cm

Administrator
Teammitglied
AW: Steilvorlage für Computerspielgegner...

Ich finde es eh albern immer und immer wieder alles auf Counterstrike und co zu schieben was richtet denn so ein Blutbad an ? Richtig: die Waffen und woher kamen sie ? Richtig: aus dem Internet evt. sollte man sich da Gedanken drüber machen ...
 

TypeRyder

Member
AW: Steilvorlage für Computerspielgegner...

Nachdem die Debatte um ein "Killerspieleverbot" ja auch weiterhin hochkocht, bin ich auf eine Aktion aufmerksam geworden, die sich GEGEN solche Verbote, Bevormundungen und Zensur einsetzt.

Einfach mal durchlesen und sich beteiligen (wenn man mit den Hintergründen konform geht): http://www.ichsagenein.de
 

TypeRyder

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AW: Steilvorlage für Computerspielgegner...

Es wird nicht besser - eher im Gegenteil:
Meldung von der Tagesschau-Seite

Von den inhaltslosen Reden und der Panikmache abgesehen vermisse ich immernoch eine öffentliche Definition dieser "Killerspiele", die da verboten werden sollen - dazu hat sich nämlich bisher noch niemand unserer Damen und Herren Politiker geäußert...

Ps: Sollten die Nutzer hier tatsächlich nur an Computerproblemen interessiert sein und sonst keine Meinung haben? Puh...
 

Runlevel5

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AW: Steilvorlage für Computerspielgegner...

Also meine Meinung:

Ich habe frueher selber "Killerspiele" gezockt und habe niemand umgebracht und kenne selber noch ein paar Hardcore Zocker und die haben auch noch niemand aufm Gewissen.
Ist also Schwachsinn sowas zu verbieten.Ist die Sache des Menchen und deren Psyche ob der jemand umbringt und nicht das einer wegem Spiel jemand umbringt
 

TypeRyder

Member
AW: Steilvorlage für Computerspielgegner...

Interessant ist dabei ja meiner Meinung auch, daß die meisten Politiker, die aktuell über das Thema reden, wahrscheinlich noch nie selber eines dieser Spiele gesehen oder gar gespielt hätten.

Und weiterhin mein persönlicher Stein des Anstoßes (von der Idee eines Verbotes an sich mal abgesehen): Da wird wild über das Thema Killerspiele fabuliert, da werden Entwürfe für ein Verbot verfaßt - aber niemand von den Damen und Herren Volksvertretern wagt sich daran, den Inhalt des Wortes "Killerspiele" überhaupt mal zu definieren. Aktuell steht das Wort als Totschlagsargument im Raum - aber wie weit geht die Definition?

Wenn Computerspiele so prägend wären wundere ich mich, warum wir nach der Tetris-Generation jetzt keine Generation von Lagerarbeitern haben...
Und im übrigen unterstütze ich die Aktion: Ein Verbot für Brot - ähnliche Argumentationsweise und ähnlich abstruse Forderung - aber hier ganz klar als Satire erkennbar...

PS: Hier kann man nun auch für ein Verbot von Brot stimmen...
 

Ministry

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AW: Steilvorlage für Computerspielgegner...

Also ich denke schon, dass gewaltverherrlichende Spiele nachhaltigen Eindruck auf Personen mit labiler Psyche haben können.
Selbiges denke ich aber auch in bezug auf entsprechende Filme.
Ein Verbot ist aber "Schwachfug".
Sinnvoller wäre es m.E. entsprechende FSK-Freigaben zu vergeben und diese auch durchzusetzen (da wäre der Gesetzgeber mal gefragt).
Ich habe früher auch CS gezockt, trotzdem bin ich (noch) nicht zum Killer geworden. Ich will aber nicht ausschliessen, dass selbiges bei entsprechender Veranlagung durchaus passieren kann.
Gegen : ein Verbot
Für : Eltern die wenigstens ungefähr wissen, was ihre Kinder mit dem PC anstellen.
 

Rain_Maker

Administrator
Teammitglied
AW: Steilvorlage für Computerspielgegner...

Ministry schrieb:
Also ich denke schon, dass gewaltverherrlichende Spiele nachhaltigen Eindruck auf Personen mit labiler Psyche haben können.
Selbiges denke ich aber auch in bezug auf entsprechende Filme.
Ein Verbot ist aber "Schwachfug".
Sinnvoller wäre es m.E. entsprechende FSK-Freigaben zu vergeben und diese auch durchzusetzen (da wäre der Gesetzgeber mal gefragt).
Ich habe früher auch CS gezockt, trotzdem bin ich (noch) nicht zum Killer geworden. Ich will aber nicht ausschliessen, dass selbiges bei entsprechender Veranlagung durchaus passieren kann.
Dem kann ich mich anschließen, wobei meiner Meinung nach eine weitere Tatsache irgendwie scheinbar in Vergessenheit gerät.

Was hat denn die ganzen Schüler/Lehrer und auch Polizisten bei den ganzen Vorfällen denn nun wirklich verletzt/getötet?
Die Killerspiele oder die echten Waffen, an die erschreckend leicht heranzukommen war/ist?

Daß es in USA viel zu einfach ist hat man ja mittlerweile fast als "normal" akzeptiert, aber hier in Deutschland geht das auch viel zu einfach.

In Bezug zu Computerspielen habe ich eher bezüglich einer anderen Gefahr eine eher negative Haltung, denn unabhängig vom Inhalt will ich behaupten, daß viele (nicht alle) Spiele am Computer keinen positiven Effekt auf die, ich will es mal "sozialen und intellektuellen Kompetenzen" der Kinder/Jugendlichen haben. Das Maß ist dabei vor allem das Problem, denn die Kids sitzen einfach zu viel vor solchen Spielen.

Ministry schrieb:
Gegen : ein Verbot
Für : Eltern die wenigstens ungefähr wissen, was ihre Kinder mit dem PC anstellen.
100% ACK, wobei die Eltern ja meist die DAUS sind und nicht wissen, was Ihre Kids da treiben.

BTW:
Mir würde es ja schon fast reichen, wenn die Eltern wüssten, warum sie ihrem Nachwuchs keinen Rootserver spendieren sollten (*SCNR*).


Greetz,

RM

P.S. Brot ist ja noch HARMLOS, das hier ist viel SCHLIMMER!!!!!!!!!!11111elfelfundelfzig1111!!!!

Dihydrogen Monoxide - The Truth

(*SCNR*, die 2.)
 

Kernelman

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AW: Steilvorlage für Computerspielgegner...

Meiner Meinung nach hat die Politik wichtigere "Baustellen". Aber man kennt das ja.

Das Strickmuster ist immer dasselbe.
Handbuch für Politiker - Kapitel 10
Nimm ein aktuelles Problem/Unglück/Verbrechen (geeignetes bitte einsetzen) das auf einiges Medieninteresse (wird fälschlicherweise immer als öffentliches Interesse bezeichnet) gestossen ist, und demonstriere mit hemdsärmliger Verbalakrobatik wilde Entschlossenheit, diesen Mißstand zu beseitigen. Das ganze garniert man mit einer gehörigen Portion Polemik.
Wichtig dabei: Man benötigt einen Schuldigen, aber der ist ja schnell ausgemacht.
Auch wenn die momentane Kanzlerpartei durch einen Beschluß alle Eltern unter Generalverdacht gestellt hat (ärztliche Pflichtuntersuchung des Kindes auf Misshandlungen), kann hier nur die Einflußnahme der Eltern durch verantwortungsvolle Erziehung etwas bewirken.
Das Maß ist dabei vor allem das Problem, denn die Kids sitzen einfach zu viel vor solchen Spielen.
Ich stimme Rain_Maker zu.
Genau das zu steuern ist Aufgabe der Eltern. Das erfordert ein ordentliches Maß an Konsequenz und bedeutet auch, dass man diesbezügliche Konflikte mit seinen Sprößlingen austrägt, und nicht um des lieben Friedens Willen "einknickt".
Das ist anfangs nicht immer einfach. Die größte Belohnung ist aber, wenn man sieht, wie seine Kinder zu sozial kompetenten, intelligenten und kreativen Persönlichkeiten heranwachsen.

Und davon kann unsere Gesellschaft nicht genug bekommen.


Gruß

K_Vater_von_3_tollen_Kindern_M
 

TypeRyder

Member
AW: Steilvorlage für Computerspielgegner...

"...Was sagen ... die Experten ..." Was ich mich immer wieder frage, wenn ich solche oder ähnliche Zeilen lese: Wer sind überhaupt diese angeblichen "Experten", die sich erlauben, ihre Urteile abzugeben?

[ironie]
Etwa so kompetente Experten wie Beckstein, der ja selber sowohl Psyochologe als auch jahrelanger bekennender Computerfreak ist? Oder andere hochgradig informierte Politiker?
[/ironie]

Rain_Maker und Kernelman haben es schon gesagt: Auch bei Computerspielen sollte man darauf achten, daß die Kinder und Jugendlichen nicht nur vor der Kiste sitzen, sondern auch andere Freizeitbeschäftigungen haben.
Aber das ist wohl eher ein generelles Problem unserer Zeit: Viele Eltern opfern nur wenig Zeit für ihre Kinder, weil sie entweder nicht anders können oder nicht anders wollen. Vernünftige Ganztagesbetreuung gibt es in Deutschland bislang nur ungenügend.
Aber anstatt das die Politiker sich mal darum kümmern und dafür sorgen, daß Kinder in Deutschland wieder "in" sind und es vernünftige Betreuungsangebote gibt, werden Nebenkriegsschauplätze gesucht, um von dem Problem abzulenken. Schuldige sind schnell gefunden: Alles, was die Politikergeneration nicht kennt, wird erstmal unter Verdacht gestellt.

Und im Teaserbereich rechts natürlich wieder die bösen Computerspiele.
Das Johannes F. im Besitz einer realen Waffe war, die er von seinem Vater entwendet hat, geht dabei sicher im Text unter - aber das Menschen bis jetzt immernoch durch reale Waffen erschossen werden, das ist in die Köpfe unserer Politiker wohl noch nicht vorgedrungen...
 

Davion

New Member
AW: Steilvorlage für Computerspielgegner...

Hi;
auch wenn der Amocklauf jetzt schon ne Weile zurück liegt, und die ganze Debatte um die Killerspiele wieder aus den Medien verschwunden ist, hier dennoch ein paar Anmerkungen zu der ganzen Sache.

1. Zu der Unfähigkeit und Sensationsgeilheit des weitläufigen Politikers und manch einer Massenzeitung lass ich mich hier jetzt nciht aus.

Stattdessen sei hier einmal angemerkt, dass es schon immer Amockläufe von Jugendlichen und jungen Erwachsenen gegeben hat. Auch schon vor Erfindung des Computers und vor den großen gewaltverhärlichenden Filmen.

Außerdem hat die Gewalt unter Kinder und Jugendlichen NICHT zugenommen. (Hier hilft es mal in die Kriminalstatistiken zu schauen.) Sie hat sich teilweise verlagert und neue Felder erschloßen. Ist aber alles in allem seit Jahrzehnten stabil. (Insbesondere wenn man bedenkt, dass manche Dinge verstärkt zur Anzeige kommen, da über die Medien ein Bewußtsein dafür geschaffen wurde.)

Ganz davon ab, darf man sich nicht wundern, wenn ein psychisch labiler Mensch Amock läuft, dem man immer wieder zu verstehen gegeben hat, dass er ein Versager sei und unerwünscht sei. Wenn er unter seinen Arbeiten in der Schule vom Lehrer neben der Note noch die Frage stehen hat, was er denn überhaupt da wolle.

Von daher sind die wirklich spannenden Fragen in diesem Zusammenhang:
1. In wie weit haben manche Lehrer, den CDU/FDP gewollten Grundsatz des Ellitären Gymnasiums vielleicht etwas zu intensiv verinnerlicht?
2. Wieso sind für ihn Waffen so leicht zugänglichgewesen?
3. Wieso hat vorher niemand etwas bemerkt?
4. In wie weit ist er durch seine Eltern vernachlässigt worden?
5. Wieso kann eine Regierung, die Sprachstandstest für alle Imigranten einführt, nciht auch für die Eltern einen Kursus in medialer Kompetenz verpflichtend machen? Etwa, weil hier nicht nur eine Minderheit betroffen wäre? Und es nciht einen solchen medialen Mehrwert hat?
6 In wie weit ist die gesamte Gesellschaft in der Pflicht, die Probleme solidarisch anzugehen, anstatt sie an den Staat weiterzureichen?

Aber das sind dann wohl doch alles Fragen, die in ihrer Komplexität ud in ihrer Zusammenhängen den Horizont der Entscheidungsträger deutlich übrschreitet. Wodurch dann wieder gilt: "Wieso denken, wenn man doch das Wort Killerspiele hat."

Einmal ganz davon ab, dass die einzige Möglichkeit die sein sollte, dass die Eltern den Medienkonsum ihrer Kinder, steuern, begleiten und mit ihnen aufarbeiten.
 

chris00ger

New Member
AW: Steilvorlage für Computerspielgegner...

Also ich bin der Meinung:

Ich glaube nicht das man immer alles auf Killerspiele schieben soll. Ich spiele sowas genau so ab und zu. Aber wenn man nach dem gehen würde dann müsste man Gewaltfilme, scenen aus den Irak, Schlägerreien, Gewalt unter Eltern und sonstiges auch verbieten. Wenn man so weitermacht ist bald garnix mehr erlaubt. So wird man doch immer mehr eingeengt. Die sollen lieber mal schaun das sie aus den Schulden rauskommen und die Arbeitslosigkeit senken und ned Dinge wie des neue Datenschutzgesetz 2008 oder Gewaltspiele verbot rausbringe.

Das wäre meine Meinung
 

jo

New Member
Steilvorlage für reißerische Medien...

Hallo

*Threads abklapper*

Es gibt eine Jugendschutzorganisation, die nennt sich Eltern. Wenn sich eine psychisch labile

Person in Shooter oder ähnliches verliert, sind meiner Meinung nach _nur_ die Eltern zu beschuldigen.

Die Politiker müssen sich in dieser Debatte leider der durch mäßig recherchierten Medienberichte

(Absicht!?) aufgehetzten sensationslüsternen Menge beugen. In (eig. allen) Online-Spielen steht der Wettkampf

und der Leistungsvergleich an erster Stelle ( wie in unserer Gesellschaft). Alles in allem ein Trauerspiel,

bei dem Spielehersteller sicher als letztes belangt werden sollten. Unsere Regierung sollte sich lieber

mit den Problememn befassen, als sie präventiv aus dem Weg zu schaffen!

adJO
 
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